Die Idee für die Gründung der heutigen Schüleraustauschorganisation AFS Austauschprogramme für interkulturelles Lernen, war, nach dem ersten und insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg, eine dauerhafte und nachhaltige Friedenssicherung. Einige ehemalige Austauschschüler griffen 1978 diesen Gedanken auf und gründeten somit die AFS-Flüchtlingshilfe-Stiftung.
Sie ist eine von der UNO registrierte Nichtregierungsorganisation, die es sich zum Ziel gemacht hat, besonders bedürftigen Flüchtlingen in Österreich und im Ausland zu helfen, sowie das Wissen um und das Bewusstsein über die Hintergründe und die Lebensumstände von Flüchtlingen zu verbessern.
Heute arbeiten neben den Gründern etwa ein Dutzend anderer Freiwilliger für die Organisation. Neben dem Kuratorium, das selbst aktiv an der Stiftungsarbeit beteiligt ist, organisieren und leiten Projektmanager die einzelnen Projekte. 2011 schied einer der Gründer, Dr. Erich Langer, der für sein Engagement unter anderem mit dem goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgestattet wurde, nach 33-Jähriger Mitarbeit als Vorsitzender des Kuratoriums aus.
Im Moment liegt das Hauptaugenmerk u.a. auf zwei Großprojekten in Tschetschenien und im Südsudan.
Erfahren Sie auch mehr unten und lesen Sie auch die "Gschichtln zur Geschichte"!
2003 - 2005
Im Mai 2005 wurde der Vollbetrieb in der mit unserer Unterstützung zu einem neuen Waisenhausadaptierten Kaserne in Inguschetien aufgenommen. Die
dort lebenden 389 Waisen, davon 207 Kriegswasenkinder aus Tschetschenien, erhalten nun auch regelmäßigen Unterricht.
1985 - 1999
Auch im Kosovo wurde durch den freiwilligen Einsatz eines Arztes medizinische Hilfe sowie Hilfe durch Übermittlung von Medikamenten,
Verbandsmittel und ähnlichem geleistet. Weiters unterstützen wir durch Materialspenden Waisenkinder im Kosovo und in Albanien.
1989 - 2004
Durch individuelles Engagement für einzelne Flüchtlinge und die Beistellung von Medikamenten konnte die Stiftung in Afghanistan helfen.
Schon 1989 wurden in Zusammenarbeit mit IOM durch eines unserer Projekte schwerverwundete afghanische
Jugendliche in Oberösterreichs Spitälern behandelt. Die Jugendlichen wurden anschließend in ehrenamtlich tätigen Familien bis zur endgültigen Genesung gepflegt. Später wurden
afghanische Kinder in Zusammenarbeit mit dem "Friedensdorf International" betreut bzw. deren Transportkosten von der Stiftung übernommen.
In Pakistan hat die Stiftung die Errichtung einiger Tiefbohrpumpen in den Flüchtlingslagern der Afghanen finanziert.
Die Aktion Initiative Ruanda deckte den allernötigsten Bedarf an Medikamenten in Flüchtlingslagern in Tanzania, Ruanda und Burundi. Für Kleinkinder und später auch für
Jugendliche und Erwachsene konnten wir durch hohe Spendenbeträge Impfaktionen zur Bannung der Seuchengefahr finanzieren.
Krücken, einfache Prothesen, Rollstühle, Decken, Brillen und ähnliche medizinische Hilfsmittel wurden in größerer Zahl in den Flüchtlingslagern zur Verfügung gestellt.
Der Transport konnte dank der Hilfe durch die AUA und die abgewickelt werden.
In Zusammenarbeit mit AMREF wurden in Ruanda siebzehn health-center errichtet und die
Kosten der einheimischen Ärzte sowie des medizinischen Personals und des Pflegepersonals für einige Jahre übernommen.
Ebenso half die Stiftung bei der Einrichtung einer medizinischen Servicestation für die entlegensten Flüchtlingslager in Äthiopien.
1980 - 1990
Die Stiftungsarbeit blieb aber nicht nur auf die österreichischen Landesgrenzen beschränkt. In denAuffanglagern Südostasiens konnten wir in Zusammenarbeit mit dem
Internationalen Roten Kreuz mit fast einer halben Million Schillinge (EUR 36.400,--) medizinische Hilfsmittel zur Verfügung stellen.
Die Aktion "Initiative Ostafrika" stellte ein Rücksiedelungsprogramm und ein die medizinische, hygienische und sonstige Versorgung
sicherstellendes Hilfsprojekt dar. In Zusammenarbeit mit AMREF (flying-doctors) konnten wir so zehntausenden Afrikanern
in den Flüchtlingslagern helfen.
1980 - 1990
Im Oktober 1979 begannen die ersten Deutschsprachkurse im Flüchtlingslager Thalham. In der Folge hielten zwei bis drei ehrenamtlich tätige Lehrkräfte aus Linz rund
sieben Jahre lang zweimal pro Woche Deutschunterricht ab. Feriensprachkurse fanden teilweise mehrmals täglich statt, da wir Freiwillige fanden, die längere Zeit im Lager blieben. Es gab auch
Kurse für Flüchtlinge, die bereits aus dem Lager ausgeschieden waren.
Ebenso erfolgreich waren unsere Bemühungen um die Aufnahme von Flüchtlingskindern in die Volks- und Hauptschule von St. Georgen.
Weiters konnten wir einen Lagerkindergarten einrichten. Zivildiener wurden im Lager angestellt, Nähmaschinen, Bastelmaterial, Fahrräder, Tischtennistische und
Kinderspielzeug und Kleidung angeschafft und Bastelkurse abgehalten.
Alle diese Maßnahmen wurden in den folgenden Jahren auf diverse andere Flüchtlingsheime und Flüchtlingsgruppen ausgedehnt. Die Einrichtung für einen weiteren
Flüchtlingskindergarten wurde beigestellt.
Unsere bei der Arbeit gewonnenen Erfahrungen haben wir in Spezialkursen in ganz Österreichweitergegeben. Zielgruppe der Kurse waren Betreuer von Flüchtlingen in den
Gemeinden Österreichs im Rahmen von Caritas-Aktionen und sonstige freiwillige Helfer (Gestaltung des Sprachunterrichtes, Verhalten, Behördenwege etc.).
Auch später wurden einzelne Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien weiter betreut. Wohnungenwurden vermittelt, Einrichtungsgegenstände zur Verfügung
gestellt sowie Unterrichtsmittel, Spielzeug und Babysachen (vorallem Kinderwägen und Gitterbetten) an Flüchtlinge weitergegeben.
Flüchtlingskinder erhielten finanzielle Zuschüsse für Schulausflüge. In den Sommermonaten ermöglichten wir ihnen die Teilnahme an Ferienwochen.
Einigen Flüchtlingen konnten Arbeitsplätze vermittelt werden; außerdem wurde Unterstützung beijuristischen und medizinischen
Problemen gewährt.
Andere Organisationen und Institutionen haben unsere damaligen Ideen aufgenommen, und so sind diese mittlerweile nicht nur in Oberösterreich eine Selbstverständlichkeit.
1978
Die Arbeitsgruppe Flüchtlingshilfe wurde im Jahr 1978 aktiv, nachdem beim zuständigen Bundesministerium für Inneres und der Verwaltungsbehörde
des Flüchtlingslagers Thalham bei St. Georgen i. A. die Zustimmung erreicht werden konnte, dass im Flüchtlingslager durch Außenstehende, Maßnahmen zur Integration von
Südostasienflüchtlingen gesetzt werden.